„Die meisten wollen mehr Sicherheit“ – Grüne für Schritttempo in der Hauptstraße 19. Mai 201928. Juli 2019 Erklärten den Passanten das Konzept einer Begegnungszone: Ersi Xanthopoulos und Isabel Moreira da Silva (2.u.3.v.l); Foto: B90/Grüne Die Hauptstraße stand im Mittelpunkt des Wahlinfo-Stands der Grünen am vergangenen Samstag. Unter dem Motto „Raum für alle“ stellten sie auf einer Infotafel am Wasserturmplatz ihr Programm für eine verkehrsberuhigte Hauptstraße vor. Hierzu konnten Interessierte Vorschläge und Anregungen machen. Gleichzeitig reagierten die Grünen damit auf den jüngsten Ratsbeschluss zur Hauptstraße. Demnach soll der Gleiskörper teilweise freigegeben, das Parken auf der Fahrbahn wieder erlaubt werden. Die Maßnahme sehen die Grünen kritisch. „Damit lösen wir das Chaos in unserer Ortsmitte nicht“, so die Sprecherin Isabel Moreira da Silva. Bestärkt sehen sich die Grünen von den vielen Besuchern, die vor allem zu Fuß und mit dem Rad unterwegs waren. „Die Autofahrer haben sich wieder mal durchgesetzt“, ärgerte sich eine ältere Frau. Eine junge Mutter mit Tretroller forderte mehr Tempokontrollen. Auch sie wünschte sich, mit ihren beiden Kindern sicher die Straße nutzen zu können. Das Fazit der Grünen: „Die meisten wollen vor allem mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“. Zwar soll laut Rathaus die Lösung nur vorläufig sein. Unsicher ist, was danach kommt. Hier werden die Grünen nun konkret: Sie schlagen für die zentrale Einkaufsstraße ihrer Stadt eine teilweise Verkehrsberuhigung vor: Zwischen Rathaus und Volksbank oder idealerweise zwischen Rathaus und Scheffelstraße soll Schritttempo gelten. Damit wollen die Grünen besonders den Bedürfnissen der schwächeren Verkehrsteilnehmer gerecht werden. Um Ausweichverkehr in der Blumenstraße zu vermeiden, soll zudem der Bereich am Hugo-Giese-Platz verkehrsberuhigt werden. Der Vorschlag stieß auf große Zustimmung bei den Passanten. Möglich macht dies die Straßenverkehrsordnung. Sie erlaubt Tempo 5 bis 30 in einer so genannte verkehrsberuhigen Geschäftszone. „Wir nennen das Begegnungszone. Die Idee ist, dass alle den Straßenraum gleichberechtigt nutzen“, erklärte Spitzenkandidat Martin Gramm. Pate hierfür standen andere Kommunen im Umland wie etwa Schwetzingen oder Linkenheim bei Karlsruhe. „Unsere Ortsmitte würde deutlich an Attraktivität und Aufenthaltsqualität gewinnen. Davon können alle profitieren, auch die Geschäfte“, ergänzte Marc Böhmann. Nun wollen die Grünen, dass der Vorschlag im Rahmen des laufenden Verkehrskonzeptes geprüft wird.