Der Klimawandel macht keine Pause

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich: Das böse C-Wort traut man sich kaum noch auszusprechen… Es ist wie in einem schlechten Science-Fiction-Film. Ein wenige Nanometer großes „DNA-Paket“ beherrscht die Erde. Das Thema beschäftigt die gesamte Weltbevölkerung. Die Menschheit versucht, mehr oder weniger im Gleichschritt der Pandemie Einhalt zu gebieten. Doch darin liegt auch eine Chance. Die Pandemie weckt in mir die große Hoffnung, dass die Menschheit doch noch handlungsfähig ist.

So schlimm die drastischen Maßnahmen für uns alle sind, sie verschaffen der Natur eine kleine Verschnaufpause. Die Luft ist so sauber wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Lärmbelastung hat stark abgenommen und der CO2- Ausstoß ist deutlich gesunken. In einer Erklärung im Fachblatt „Bio Science“ letzten November heißt es: Wenn wir unsere Art zu leben nicht grundlegend ändern, drohe unsagbares menschliches Leid. Dies wurde von 11.000 Wissenschaftlern aus 153 Ländern unterzeichnet. Bei der Corona-Pandemie hören alle auf die Wissenschaftler. Warum nicht in Bezug auf den Klimawandel? Warum sind langfristige Gefahren für die Menschheit nicht so bedrohlich wie die akuten? Wie können wir die Krise nutzen, um den Klima- und Naturschutz deutlich voran zu bringen? Geredet wurde genug. Jetzt müssen endlich Taten folgen!

Die vielen Milliarden, die jetzt in die Wirtschaft fließen, müssen an ökologische Bedingungen geknüpft werden. Auch Eppelheim kann hiervon als Kommune profitieren. Beispielsweise durch eine gezielte Förderung umweltfreundlicher Mobilität. Warum nicht einen Zuschuss für Lastenräder und E-Bikes? Das ist allemal ökologisch sinnvoller als eine Abwrackprämie für Stinker. Oder finanzielle Anreize für Landwirte, ihre Agrarflächen ökologisch zu bewirtschaften? Neben der Reduktion des CO2-Ausstoßes erscheint mir auch wichtig, CO2 durch Neupflanzungen zu reduzieren. Jedes Blatt zählt!

Der Frühling darf dennoch in vollen Zügen genossen werden. Die Nachtigallen sind am Bahndamm in den dichten Hecken und die Feldlerchen über den Äckern zu hören. Dennoch hoffen wir auf Regen. Der Winter ist dieses Jahr komplett ausgefallen und dieser April war der niederschlagsärmste seit der Wetteraufzeichnung. Leider ist der Klimawandel auch in der Coronakrise noch da.

Wer noch Tipps für einen klimafreundlichen Alltag hat, kann mich gern unter claudiagrau@t-online.de anschreiben.

Foto: Stefan Schwerdt