Innovative Stadtplanung statt Kahlschlag

Wie einige Bürgerinnen und Bürger Eppelheims bestimmt schon gesehen haben, wurden im Dezember auf dem so genannten Gugler-Gelände nordöstlich der Feuerwehr Fakten geschaffen: Mit schwerstem Gerät wurde das gesamte Gelände gerodet. Ein zum Teil wertvoller, alter Baumbestand wurde einfach klein gehackt. Und obwohl dieser Vorgang aufgrund einer fehlenden Baumschutzsatzung völlig legal ist, so macht mich eine solch rigorose Vorgehensweise fassungslos. Zu diesem Gelände ist bis dato noch nicht einmal ein Bebauungsplan verabschiedet. Auch hatte der Projektentwickler versichert, vorab eine Baumkartierung durchzuführen. Es war sogar versprochen worden, die Tiefgarage um den größten Baum drum herumzubauen. Nun kann man sich vor Ort ansehen, was aus diesen Versprechungen geworden ist: Kahlschlag.

Leider sind Kahlschläge in Eppelheim immer noch die Regel. Es fehlt an Sensibilität und einem Umdenken. Allzu gerne wird unter dem Deckmantel einer so genannten „schonenden“ Nachverdichtung erst einmal Tabula Rasa gemacht. Doch es geht auch anders. Dazu bedarf es einer innovativen Planung. Mit Hilfe eines engagierten Grünplaners hätte man auf diesem Gelände neben dem größten Baum sicherlich auch einzelne Bäume im Randbereich erhalten können. Dies wäre zumindest ein Zeichen dafür gewesen, dass wir verstanden haben, wo die Reise hingehen muss. Denn wir sind längst an dem Punkt angelangt, wo wir eigentlich gar keine andere Wahl mehr haben, als klima- und umweltfreundlich zu planen. Umso mehr als die Planer des Stadtentwicklungskonzeptes vorgeschlagen haben, grüne Lungen im Zentrum zu erhalten.

Bei der Entwicklung des Gugler-Geländes hätte unser Eppelheim endlich auch einmal eine positive Vorreiterrolle beim Entwickeln von baumschonender und erst dadurch wirklich nachhaltiger und zukunftsfähiger Wohnbebauung einnehmen können. Leider wurde diese Chance weggehackt!

Dieses traurige Beispiel zeigt wieder einmal: Eppelheim braucht eine Baumschutzsatzung. Nur dort, wo Politik klare Regeln setzt, gelingt ein schonender Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen und unserem Stadtklima. Damit uns nicht die Luft ausgeht und wir nicht den Hitzeschock erleiden.

Ihr Hubertus Mauss

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Gerne können Sie sich mit mir unter hubertus.mauss@gruene-eppelheim.de in Verbindung setzen oder mich persönlich ansprechen. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen!