Neubau eines Schul-Medien- und Freizeitzentrums und Ausbau von Krippenplätzen 24. November 2012 Grüne stimmen für SMFZ, fordern aber Krippen im Norden „Mit dem SMFZ geht es zurück in die Zukunft“, titelte die Schwetzinger Zeitung sinnigerweise am 28. Juni 2012. Gemeint war: zurück auf Anfang. Und wir lesen weiter: „Abgespeckte Variante der Pläne von 2009 wird durch neue Entwicklungen über den Haufen geworfen“. Und man möchte ergänzen: wieder einmal. An keinem anderen Projekt wurde so viel geplant, verworfen und wieder neu geplant wie an der Erweiterung unseres Schulzentrums. Seit Juni haben sich wiederum die Ereignisse überschlagen: Die Kinderkrippe Teddybär bleibt nun doch länger bestehen. Das Gymnasium benötigt keine zusätzlichen Räume für G9. Der Raumbedarf für die Friedrich-Ebert-Schule ist dafür lt. Aussage der Schulleiterin gestiegen. Was mit der KKS wird, wissen wir, genau genommen, auch nicht. Die Verwaltung sagt: die Schule wird aufgelöst. Das Staatliche Schulamt sagt: Sie bleibt als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum erhalten. Die Schullandschaft insgesamt ist im Umbruch. Wir wissen heute nicht, was in zwei, drei oder fünf Jahren ist. Doch schon heute zeichnet sich ein Trend zum zweigliedrigen Schulsystem ab. Haupt- und Werkrealschulen gehen wohl mittel- und langfristig in eine Gemeinschaftsschule ein. Auch hinsichtlich der Entwicklung der Schülerzahlen besteht große Unsicherheit. Das Projekt ist also mit vielen Fragezeichen behaftet. Dennoch: Unsere Fraktion wird dem Projekt „SMFZ“ zustimmen. Das Projekt ist eine Investition in Bildung und damit in die Zukunft. Es legt wichtige Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Schulstandorts. Die Ganztagesschule ist ein Erfolgsmodell. Sie bietet den Kindern mehr Chancen und ermöglicht eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier weiter zu investieren, ist der richtige Weg. Kritisch für uns war die enorme Größe der Mensa. Diese wurde nun deutlich verkleinert. Die Größe der Bibliothek ist weiterhin nicht ideal, eine Aufstockung um 42 Quadratmeter ist aber ein gangbarer Kompromiss für Teile unserer Fraktion. Bei der Umsetzung sollte weiterhin geprüft werden, ob das Atrium als verglaster Raum der Bibliothek hinzugeschlagen werden kann. Drei Fragen bleiben für uns aber weiterhin offen: 1. Reichen die geplanten Räumlichkeiten für die Ganztagesschule? Wie nachhaltig ist dieses Gebäude? Die Schulleiterin der FES hat deutlich gemacht, dass insgesamt mehr Raum benötigt wird. Eine spätere Aufstockung kommt jedoch für unsere Fraktion nicht in Frage – wäre auch den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vermitteln. Uns erscheint es daher sinnvoller, die Räume ausschließlich für die Ganztagesschule zu nutzen. Die Käthe-Kollwitz-Schule sollte am Standort bleiben und langsam auslaufen. Diese Lösung entspricht auch der ursprünglichen 1-stöckigen Variante. Das Argument, dass eine Einbindung der Förderschule in das SMFZ eine engere Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Schule ermögliche, mag richtig sein. Eine Kooperation sollte aber auch ohne teuren Umzug möglich sein. Schließlich sind SMFZ und Friedrich-Ebert-Schule ja auch räumlich getrennt, müssen die Schüler in jedem Fall hin- und herpendeln. In den langfristig freiwerdenden Räumen der Käthe-Kollwitz-Schule könnten andere Einrichtungen wie die VHS oder, falls notwendig, zwei Krippengruppen Platz finden. 2. Wie sicher sind die Fördergelder? Der Großteil der Zuschüsse soll für das DBG beantragt werden. Nachdem aber das Gymnasium die Rückkehr zu G9 beantragen möchte, sind diese Zuschüsse mehr als fraglich. Wir erwarten deshalb vom Gymnasium, dass der Antrag für die offene Ganztagsschule auch fristgerecht eingereicht und das pädagogische Konzept umgesetzt wird. Nachmittagsstunden sind noch kein Beleg für eine förderfähige Ganztagesschule. 3. Zur Frage des Krippenausbaus: Unsere Fraktion lehnt eine Unterbringung von bis zu 60 Krippenkindern in der Käthe-Kollwitz-Schule ab. Dagegen sprechen sowohl verkehrliche als auch städteplanerische Aspekte. Es ist eben nicht zukunftsweisend, alles an einen Ort zu konzentrieren. Bei Umsetzung hätten wir dann 110 Betreuungsplätze im Süden. Dort, wo sie jedoch benötgt werden, nämlich im Norden, hätten wir nur 20 Plätze. Nicht zentral, sondern dezentral ist das Stichwort. Unsere Fraktion hat hierzu im August einen Antrag gestellt. Mittlerweile gab es auch hier neue Entwicklungen. Die Förderfrist für den Krippenausbau wurde verlängert. Das gibt uns einen gewissen zeitlichen Spielraum. Gleichtzeitig sind mehrere Standorte im Gespräch. Die Frage des Krippenausbaus sollte deshalb separat öffentlich beraten werden. Wir stellen deshalb folgende Anträge: Die einzelnen Beschlusspunkte werden separat abgestimmt Der Beschluss über die Umwandlung der Käthe-Kollwitz-Schule in eine Kita wird aus dem Beschlussvorschlag genommen Das Thema Krippenausbau wird als gesonderter Tagesordnungspunkt in der nächsten GR-Sitzung öffentlich behandelt Die KKS bleibt am Standort; die hierfür vorgesehenen Räumen der Variante 1 werden für die Ganztagesschule genutzt