Straßenbahn nach Schwetzingen – eine zukunfsweisende Entscheidung 10. Dezember 201222. Februar 2013 Stellungnahme der Fraktion (Christa Balling-Gündling) Am 26.11.2012 fand eine zukunftsweisende Grundsatzentscheidung keine ausreichende Mehrheit. Worum ging es? Es ging darum, uns mit 29.576 € an den Kosten einer Voruntersuchungen für den Ausbau der Straßenbahn in unserer Hauptstraße zu beteiligen und damit grundsützlich einer Verlängerung der Straßenbahn nach Schwetzingen zuzustimmen. Die Argumente der Gegner zeugten von rückwärtsgewandtem Kirchturmdenken. Zu Recht konnte man in der Presse nachlesen, wie eine Woge von Häme und Spott über die Blockierer hinwegging. Warum ist der Ausbau des ÖPNV auch für Eppelheim von Vorteil? Der Durchgangsverkehr wird reduziert. Dadurch erhalten wir mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Hauptstraße. Der Parkdruck in den Straßen rund um die Endhaltestelle fällt weg. Wir tragen wesentlich zum Klimaschutz bei. Jeder sollte eigentlich wissen, dass es in Sachen Klimawandel fünf vor zwölf ist. Der Eppelheimer Gemeinderat ist vor mehr als zwei Jahren dem sog. „Konvent der Bürgermeister“ beigetreten. Er hat sich damit verpflichtet, den CO² Ausstoß vor Ort bis 2020 um 20% zu reduzieren. Das haben die Gegner der Straßenbahnverlängerung wohl ausgeblendet. Der Klimagipfel in Doha hat gezeigt, dass egoistisches Denken einzelner Staaten weitreichende Entscheidungen verhindert hat. Genau dasselbe Denkmuster haben die Gegner der Straßenbahnverlängerung in der letzten Sitzung an den Tag gelegt. Die Straßenbahn hat gegenüber dem bisher eingesetzten Bus zudem folgende Vorteile: • Sie weist mehr Komfort auf. • Mehr Menschen können zur selben Zeit von A nach B transportieren werden. • Sie ist pünktlicher. • Sie Akzeptanz ist größer, da man nicht umsteigen muss. Die Machbarkeitsstudie geht von Fahrgastgewinnen von täglich 10.200 und ohne die Weiterführung in die Altstadt immerhin noch von 7.700 Menschen aus. Schließlich beinhaltet die Verlängerung der Straßenbahn auch eine soziale Komponente. Denn den Bürgerinnen und Bürger, die sich kein Auto leisten können oder aus anderen Gründen auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind, sind auf gut ausgebautes ÖPNV-Netz angewiesen. Der Ausbau des ÖPNV in Karlsruhe und Umgebung erwies sich als Erfolgsmodell. 40% der Autofahrer ließen ihr Auto stehen und stiegen auf die STRABA um. Bei einer Busanbindung waren es nur 5 %. Die Fahrgastzahlen sind so von 45 Mio. auf 190 Mio. gestiegen. Wir leben in einer globalisierten Welt, in der wir auch Verantwortung für die Umwelt und die Menschen außerhalb unserer Stadtgrenzen tragen. Wer für eine nachhaltige Verkehrs-, Sozial- und Klimapolitik eintritt, sollte nicht gegen eine Ausgrenzung der Nachbargemeinden sein – und die beabsichtigten Mauern um Eppelheim ganz schnell wieder einreißen. Unsere Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag zu.